Donnerstag, 22. Juli 2010

Anfahrt


Bereits Mitte November 2009 hatte ich die Flüge bei Ryanair von Hamburg/Lübeck über London nach Biarritz gebucht. Es war alles im grünen Bereich. Das letzte Wochenende vor meinem Start, am Dienstag den 23. April, hatten wir noch ein Seminar in Mayrhofen in Österreich. Sonntagabend gab es 2 SMS von Ryanair, dass wegen des Vulkanausbruches in Island und des damit verbundenen Aschefluges sämtliche Flüge annulliert wurden. Angeboten wurde: Entweder umbuchen oder zu stornieren. Ein Umbuchen in der laufenden Woche war nicht möglich. Keine freien Flugplätze. Somit habe ich mich für eine Stornierung entschieden. Es wäre ein Grund gewesen, das ganze Vorhaben abzusagen. Nach unserer Rückfahrt habe ich am Dienstagmorgen im Internet nach Alternativen gesucht. Es kam nur eine Busfahrt in Frage. Eurolines fuhr für 133 Euro nach San Sebastian. Für Mittwoch bekam ich keinen Platz mehr, aber für Freitag dem 23.4. Silvia brachte mich morgens zum ZOB. Um 5.30 fuhr der Bus Richtung Bremen, Münster, Duisburg, Venlo, Brüssel, Antwerpen, Paris, Bordeaux. In den Pausen habe ich die Busfahrer (3 an der Zahl) immer wieder geimpft, dass ich in Bayonne aussteigen möchte. Eigentlich ging das nicht. Doch letztlich ließ er mich im Kreisverkehr vor Bayonne, 2 km bis zum Zentrum, heraus. Ich nahm früh um 4 Uhr meinen Rucksack und lief die 2 km ins Zentrum. Gegen 6 Uhr erreichte ich den Bahnhof und ließ mich in der Halle nieder. Wenig später kam ein junges Pärchen in die Halle. Auch sie trugen einen Rucksack und es sah nicht so aus, als ob sie nur einen Wochenendausflug machen würden. Ich sprach die beiden an und es stellte sich heraus, dass es sich um Indra-Maria aus Bielefeld und Maik aus Berlin handelte, die ebenfalls mit einem Bus gekommen und im Kreisverkehr vor Bayonne „ausgesetzt“ wurden. Auch sie wollen den Camino gehen. Wenig später betrat eine Frau mittleren Alters die Bahnhofshalle mit suchenden Blicken. Auch sie war eine Pilgerin, Karin aus Graz, die versuchte auf französisch eine Fahrkarte aus dem Automaten zu erwerben. Die beiden halfen ihr dabei. Ich hatte meine Fahrkarte bereits über das Internet bestellt und mir nach Hause schicken lassen. Nun waren wir schon zu viert. Wir frühstückten und unterhielten uns über das, was kommen sollte.

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