Donnerstag, 22. Juli 2010

32. Tag 25.05.10 von Pedrouzo nach Santiago (21,2 km)







Um 5 Uhr standen bereits die ersten auf. Das war mir absolut zu früh. Um 6.15 machte es aber keinen Sinn mehr, weiter zu schlafen und ich packte meine Sachen zusammen. Es regnete in Strömen. Also machte ich mich entsprechen fertig, aß aber zuvor mein Obst. Auch Peter frühstückte hier. Als ich kurz vor 7 Uhr ging, regnete es nur noch wenig. So kam ich gut voran. Unterwegs habe ich die Hosenbeine aufgemacht, damit ich nicht im eigenen Saft laufe. Auch den Poncho konnte ich wieder abnehmen. So zog ich in Richtung Flughafen und weiter nach Monte do Gozo. Diesen Ort erreichte ich mittags. Es hatte wieder angefangen zu regnen, so dass das ganze Prozedere mit dem Anziehen von vorne begann. In Monte do Gozo verweilte ich einige Zeit in der Kapelle. Doch dann machte ich mich auf den Weg, den Berg hinunter und vor mir lag Santiago, aber im Regen. Ich fand sehr schnell meine Herberge „San Lazaró“ auf der anderen Straßenseite. Ich bezahlte für 2 Übernachtungen, packte die Sache aus dem Rucksack, die ich in den nächsten Tagen nicht mehr benötigen würde und zog mit dem Rucksack in Richtung Kathedrale. Dort musste ich feststellen, dass seit dem 1.4.10 keine Rucksäcke mehr mit in die Kathedrale dürfen. Also ließ ich Bilder von mir mit Rucksack machen, ging in das Pilgerbüro und erhielt meine Compostela. Das ging ohne Probleme vor sich. Dann ging ich zum Touristenbüro und holte mir Infos über den weiteren Weg nach Finisterre. Mit der Linie 6 fuhr ich für 90 Cent zur Herberge und brachte den Rucksack zurück. Dann starte ich den Versuch erneut, die Kathedrale zu betreten. Ja, geschafft. Es war schon gewaltig, was mich dort erwartete. Doch vom hl. Jakobus sah ich sehr wenig. Deshalb sprach ich einen Priester an, der im Beichtstuhl saß und deutsch sprach. Ich erklärte ihm, dass ich wohl mit Blindheit beschlagen sei und den hl. Jakobus nicht sehen könne. Er kam aus dem Beichtstuhl heraus und sagte mir, das der hl. Jakobus an allen 4 Seiten der Kathedrale zu sehen sei und letztlich auch im Hochaltar sein. Er sagte mir, wo ich die hl. Pforte finden könnte. So machte ich mich auf den Weg zur hl. Pforte. Diese ist nur in den Jahren geöffnet, wenn das Fest des hl. Jakobusses auf einen Sonntag fällt. Dies ist im Jahre 2010 wieder der Fall. Die Zahl der Wartenden war nur gering, so dass ich bald durch die hl. Pforte wieder in die Kathedrale konnte. Ich hatte bald die Möglichkeit, sein Bildnis von hinten zu umarmen. Der Weg führte mich weiter in die Krypta, wo sein Sarkophag steht. Dort bete ich. Ein ergreifendes Gefühl, was in mir ablief. So nah mit jemanden zu sein, der im unmittelbaren Umfeld von Jesus Christus gelebt hat (auch wenn es hier nur ein Bild ist. Ich dankte ihm, dass ich mit seiner Hilfe das Ziel erreicht habe. Um 18 Uhr feierte ich einen Gottesdienst mit. Am Ende des Gottesdienstes wurde das Botafumeiro eingesetzt, ein großes Weihrauchgefäß. Dieses wird mit Hilfe einer Seiltechnik quer durch das Seitenschiff der Kathedrale geschwungen. Dazu wird ein Hymnus auf den hl. Jakobus, dem Schutzpatron der Pilger gesungen. Ich habe herrliche Aufnahmen davon gemacht. Ich traf hier auch noch Manuela und Susanne, die Pilger auf dem Bild (von hinten) die nach Santiago einziehen. Ich fuhr zur Herberge zurück und aß dort mit Joachim Mäder aus Mölln. Später ging ich befriedigt schlafen mit dem Gedanken morgen früh nicht so rechtzeitig aufstehen zu müssen.

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