Donnerstag, 22. Juli 2010

27. Tag 20.05.10 von Alto de Poio nach Calvor (30,6 km)





Am anderen Morgen zog ich allein den Camino weiter. Es war noch sehr früh, doch die Sonne sorgte für lange Schatten, dass heißt auch, dass ich in die richtige Richtung, also nach Westen ging. Ich musste von 1270 m bis nach Calvor auf 534 m herunter. Für meinen rechten Fuß war das nicht angenehm. Unterwegs haben mich die niederländischen Mädels eingeholt, so dass wir wieder eine Zeitlang zusammen gingen. Vor Triacastela, nach 12 km waren wir schon auf 670 m herunter, gibt es eine 800 Jahre alte Esskastanie, die einen riesigen Umfang hat. In ihrem Schatten ist es recht angenehm und man kann sich unter ihr gut ausruhen. Dort haben wir noch ein paar Fotos gemacht, denn diese Kastanie wird auch in den Reiseführern dargestellt. In Triacastela habe ich mich für den Weg über den Höhenzug entschieden, während die Mädels zu einem alten Kloster wollten, was an einer Alternativstrecke liegt. Es ging wieder kräftig den Berg hinauf und die Sonne machte von ihrer Wärme regen Gebrauch. Da ich alleine war, konnte ich immer Pause machen, wenn es für die Füße erforderlich war. Allerdings wird der Weg dann auch lang. Der Weg führte durch viele Eichenwälder und urige Esskastanien standen am Weg. Es ging immer wieder bergauf und bergab. Ich habe diese Strecke unterschätzt. Alle 20 bis 30 Minuten musste ich eine Pause machen, die Füße sehr schmerzten. Aber es waren nur noch rund 125 km bis Santiago oder 5 Tage. Auf einer luftigen Fläche kam eine Windböe und riss mir mein Hütchen vom Kopf. Ich konnte es auf einer Weide allerding wieder einsammeln. Calvor erreichte ich kurz nach 17 Uhr. Ich duschte mich und habe 2 Stunden geschlafen. Die Herberge hatte nach meinen Unterlagen eine Küche, denn ich wollte mir einen Tee kochen. Das mit der Küche stimmt zwar, nur außer dem Herd gab es nichts in den Schränken; also keinen Tee. Ich trank mein Wasser und aß Brot und Käse. Hier in der Küche lernte ich einen Italiener kennen, der 2 Jahre in Dortmund in einer Eisdiele gearbeitet hatte. Er konnte ein wenig deutsch, so dass wir uns nett unterhalten konnten. Ihn habe ich noch ein paarmal auf den weiteren km getroffen. Ich war für heute fertig und bin schlafen gegangen. Die Herberge war nur zu etwa 50 % belegt.

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