Donnerstag, 22. Juli 2010

26. Tag 19.05.10 von Vega de Valcarce nach Alto de Poio (15,1 km)








Ich war kurz vor den letzten Pässen. Der O Cebreiro auf galicischer Seite. Um 7.15 war ich, nach dem ich meine Birne gegessen und die Vitamine genommen hatte, auf dem Camino. Noch ging es moderat die Straße entlang. Vor mir eine Italienerin, die ich schon häufiger gesehen hatte. Da sie kein deutsch sprach und ich kein italienisch, war die Verständigung schwierig. Aber nette Blicke konnten wir austauschen oder Hinweise auf das, was interessant war in der Natur. Rechts oben war die Autobahn zu sehen auf denen jetzt die LKWs wie Spielzeugautos führen. Ab Ruitelán wurde es dann ernst. Ab von der Straße führte der Weg durch kleine Gassen und dann durch einen Feldweg nach La Faba auf 900 m Höhe. Dort habe ich gefrühstückt. Auf dem Weg dorthin hatte das Auge wieder viel zu sehen. Einen Berghang, auf dem die blühende Erika von der aufgehenden Sonne angestrahlt wurde. Weißer und gelber Ginster und auf den Mauern am Wegesrand (aus Feldsteinen aufgebaut) sonnten sich die Eidechsen und Salamander, denn die Sonne brachte ihre ganze Wärme an den Tag. Dann ging es immer weiter mit mäßigen Steigungen. Ein Grenzstein zeigte mir an, dass es bis Santiago noch 152,5 km sind. Wenig später erreichte ich den Grenzstein nach Galicien. Hier machte ich noch Aufnahmen von der herrlichen Natur. Auch von einer Australierin mit ihren beiden Kindern wurden hier bildlich festgehalten. Wir haben uns auf den letzten km immer wieder gegenseitig überholt. Nun kam der Pass O Cebreiro. Ein herrliches Gefühl, herrliche Ausblicke in die Täler zu allen Seiten. Ich setzte mich zunächst auf eine Bank auf der Anhöhe und genoss die Gegend. Dann ging ich in die Kapelle, wo polnische Geistliche einen Gottesdienst hielten. Ich verließ den Ort um noch ein Stück weiter bergauf zu gehen. Dann ging es bergab und in einer Bar mit einem Laden hielt ich eine Rast und aß etwas. Dort traf ich die Niederländerin wieder, die ich bereits in Hospital de Órbigo kennengelernt hatte. Wir gingen den Weg gemeinsam zum nächsten Pass. Kurz vor der nächsten Herberge am 2. Pass, in Alto do Poio auf 1270 m, ging es noch einmal stark bergauf. Dieser Aufstieg war wirklich eine Herausforderung. Die Sonne brannte und mir taten die Füße weh. Auf der Höhe gibt es ein Pilgerdenkmal. Auch dieser Pilger hat zu kämpfen; hier mit dem Sturm, ich mit der Hitze und dem Anstieg. In der privaten Herberge, die in unmittelbarer Nähe war, blieb ich für diese Nacht, obwohl es erst 15 Uhr war. Dafür genoss ich das herrliche Panorama, nur wenige Wolken waren am Himmel. Ich pflegte die Füße und Bänder für den morgigen Abstieg. Ich lernte dort eine Radpilgerer aus Kempten am Niederrhein kennen, der schon längere Zeit unterwegs war. Mit ihm und der Niederländerin aßen wir das Pilgermenü, das von der Oma des Hauses köstlich zubereitet wurde.

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