Donnerstag, 22. Juli 2010

28. Tag 21.05.10 von Calvor nach Mercadoiro (21,9 km)



Ich ging in Richtung Sarria, einem netten Städtchen. Hier wollte ich meine Barreserven auffüllen. In einer Bar frühstückte ich. In dem Altstadtbereich habe ich keine Bank gesehen, so dass ich zunächst mit den vorhandenen Mitteln weiter auskommen musste. Weiter ging es nach Barbadelo. In der Kirche hielt ich eine Besinnung und habe eine Postkarte für meinen Vater gekauft. Am Wegesrand war frisches Heu gemäht und der Tau lag in der Frühe noch darauf. Es ging wieder ein wenig bergauf. Irgendwo, 5 km vor Portomarin wusste ich aus meinen Unterlagen, dass dort eine schöne private Herberge sein sollte. Sie lag direkt am Camino und ich hatte sie abseits des Weges gesucht. Es war ein umgebauter Bauernhof. Ich nahm für 9 € das Bett. Dafür bekam ich Einmal-Bettwäsche (gab es nicht immer) und war mit Peter aus Kiel in einem 4-Bett-Zimmer untergebracht. Da in den Stockbetten oben niemand schlafen wollte, hatten wir das Zimmer für uns alleine. Das war nicht schlecht. Heute bin ich nur 21 km gelaufen. Auf den letzten km musste ich immer häufiger Pausen machen, da die Füße sehr schmerzten. Nicht Blasen und Sehnen waren das Problem sondern mir taten einfach die Füße weh. Aber das Ziel ist absehbar, sollte ich jetzt aufgeben? Es sind jetzt keine 95 km mehr bis Santiago. Den 100 km-Stein habe ich verpasst. Ich habe mich von einer Umleitung des Caminos ablenken lassen. Ich sitze im Garten der privaten Herberge und habe einen herrlichen Blick in die Umgebung. Hier schreibe ich die Karte für meinen Vater. Nun brauchte ich nur noch eine Briefmarke. Zurzeit treffe ich keine Pilger mehr, mit denen ich eine Zeitlang gegangen bin. Auch von Hans aus Österreich habe ich nichts mehr gehört. Dafür lerne ich aber neue Pilger kennen. Heute Abend werde ich ein Pilgermenü essen und mir ein wenig Vino Tinto genehmigen. Meine Barreserven sind fast versiegt. Es wird Zeit, dass ich ein Kreditinstitut finde. Morgen geht es nach Portomarin, dort werde ich etwas finden.

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