Donnerstag, 22. Juli 2010
25. Tag 18.05.10 von Cacabelos nach Vega de Valcarce (24,4 km)
Heute wird mich der Camino nur an der Straße entlang führen. Hans hatte mich schon verlassen. Nach 1,5 km kam er mir völlig entnervt entgegen. Er hatte seine lange Hose im Schrank hängen gelassen und wollte sie holen. So was ist ärgerlich, da man schließlich immer reichlich Gepäck auf den Rücken hat und es zurzeit sehr schnell warm wird. Ich ging weiter nach Villafranca del Bierzo. Immer wieder habe ich überlegt, ob ich nicht mit dem Bus fahren sollte. Aber ich habe durchgehalten und bin zu Fuß gegangen. In Villafranca habe ich zum ersten Mal berittene Pilger gesehen. Ich ging durch die Stadt und am Markt habe ich in einer Bar einen grünen Tee getrunken und mein Obst gegessen. Dann habe ich Gisela in Uelzen angerufen und mit ihr über meinen Weg geredet. Später hat Hans mich überholt und in Pereje haben wir zusammen noch ein Bier getrunken und etwas zu Mittag gegessen. In der Bar habe ich einen Pilger aus Krefeld kennengelernt, der in der Nähe vom Michael wohnt. Wie klein die Welt doch ist. Das war das letzte Bier, das ich mit Hans getrunken habe, denn im nächsten Ort, Trabadelo, wollte Hans übernachten, ich aber wollte noch näher an den Pass heran. Ich hatte vor, in einer Gemeindeschule zu übernachten, die aber hatte heute geschlossen; nur heute? So musste ich weiter nach Vega de Valcarce. Die private Herberge machte auf mich keinen vertrauensvollen Eindruck so dass ich einige 100 m weiter zu der Gemeindeherberge lief. Dort übernachtete ich für 5 €. Ich habe dann wohl die Dusche erwischt, in der es nur kalt Wasser gibt. Die Dusche daneben habe ich gar nicht ausprobiert. Habe daher den Duschvorgang abgebrochen und mir nur die Füße gewaschen. Ich wusch meine Sachen, die in der heißen Sonne (30 Grad oder mehr) schnell trockneten, kaufte ein und aß mein Abendessen und ließ den Tag ausklingen.
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